Samstag, 18. August 2012

Erkenntnisse des täglichen Trainings #5

Seit der letzten verletzungsbedingten Zwangspause konnte ich durchgehend Kampfsauvisagen ziehen und der sportlichen Ertüchtigung frönen. Keine Kompromisse. Keine Ausreden. Keine negativen Gedanken. Wie ein Duracell-Hase auf Speed absolviere ich eine Trainingseinheit nach der anderen. An dieser Stelle sei erwähnt: Keine Macht den Drogen!


Auch aus den letzten Wochen konnte ich wieder ein paar Erkenntnisse mitnehmen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Größenteils resultieren diese infolge des wieder begonnenen Lauftrainings. Faktisch und unzensiert. Exklusiv für die Antikomfortgesellschaft.

1. Durch das Lauftraining hat sich meine maximale Sauerstoffaufnahme deutlich verbessert. Zweimal wöchentlich schnüre ich die Laufschuhe für jeweils knapp 45min und erklimme Steigungen, wo andere ihr Fahrrad hochschieben. Wo andere bei 30°C+ jammern und klagen. Wo der Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern liegt. Bewegt Euren faulen Arsch und lauft!

2. Das regelmäßige Laufen verbessert zudem die Laufeffizienz, was sich ebenso im Alltag beim Gangbild bemerkbar macht. Laufrhythmus, Laufhaltung, Lauftempo sowie Laufgefühl werden mit der Zeit fließender. Die Körpermitte nimmt an Stabilität zu und der Körper wirkt im gesamten Erscheinungsbild aufrechter.

3. Durch das Laufen konnte ich einige Schwachstellen ausmachen. Oberschenkelrückseiten, Waden- und Schienbeinmuskeln sowie Adduktoren waren für diese Art von Belastung nicht konzipiert. Mittlerweile haben diese adaptiert, sind ausdauernder geworden und vor allem schmerzfrei. Eine weitere goldwerte Erkenntnis im Hinblick auf Prävention der Beine!

4. Mein Puls ist während aller Trainingseinheiten auch bei Grenzbelastungen niedriger als ohne Lauftraining. Ein tolles Gefühl, wenn die Muskulatur vor dem Herzkreislaufsystem aufgibt und so jederzeit Konzentration und so Kontrolle über die Bewegungsmuster herrscht. Wo vorher bei hochvolumigen Beineinheiten eine handvoll Fata Morganas auftauchten, sind es mittlerweile nur noch zwei bis drei.

5. Der Übertrag von Kugelhantel-Schwüngen zu Lausteigungen und umgekehrt macht sich bemerkbar. Vor allem die Hamstrings und Gluteus sind kräftiger und ausdauernder sowie explosiver geworden. Meiner Meinung nach mit das schwächste Glied der Kette bei vielen Freizeitsportlern. Kettlebell-Swings mit der 24er waren noch nie so locker und flockig. Selbst Laufsteigungen sehe ich als spielerische Herausforderung an und laufe diese gerne mal auf Zug.

6. Die Abwechslung macht’s auch beim Beintraining. Da ich ein Verfechter der einbeinigen bulgarischen Kniebeuge bin und diese hochvolumig ausführe, sollten verschiedene Schemata der Trainingseinheiten vorhanden sein, um dem Köper keine Chance der Gewöhnung zu geben. Momentan arbeite ich mit meinem 10 RM (Repetition Maximum) im Wiederholungsbereich 6-10 Wiederholungen je Satz. In Abhängigkeit der Satzwiederholungen werden die Pausenzeiten justiert. Bisher sehr erfolgreich!

7. Klimmzüge im engen Untergriff vs. Klimmzüge im weiten Obergriff. Fast jeder kennt die Debatte und braucht nur mal zu googlen. Meiner Erfahrung nach haben beide Varianten ihre Daseinsberechtigung! Es gibt für mich kein “leichter“ oder “schwerer“, so dass beide fest im Trainingsplan verankert sein sollten. Ich für meinen Teil habe Klimmzüge im Untergriff lange Zeit unterschätzt. Nachdem ich diese gestern hochvolumig mit einer 8kg-Kette etwas mehr als schulterweit ausführte, verstummten meine Zweifel bzgl. der Effektivität vollends. Die Dehnung für den Latissiumus ist enorm und auch die Bewegungsamplitude hoch. Trumpf!!

8. Die Handstandspielerien nach Lust und Laune sind ad acta gelegt. Zu nervend, da ich zwischen den Trainingseinheit und der Arbeit komplett entspannen will. Daher sind freie Handstände dreimal wöchentlich für jeweils fünf Sätze fest im Programm. Nicht nur eine Übung der Balance und kompletten Körperspannung, sondern nach vorheriger Belastung auch eine Art Konzentrations- und Meditationsübung. Der Schultergürtel bekommt zudem ordentlich was ab. Fortschritte sind ebenfalls zu erkennen.

9. Genauso wie der freie Handstand hat die Arbeit an den Fat Gripz ihren ebenbürtigen Platz im Programm. Mittlerweile auch mit diversen Griffvarianten vom Ober-, Unter- bis Wechselgriff. Mal einfach nur hängen oder im rechten Winkel blockieren. Die Unterarme sind dadurch deutlich ausdauernder und dicker geworden. Der Griff und vor allem Händedruck sind fest wie noch nie. Die Investition kann ich erneut jedem empfehlen!

10. Die Tage werden kürzer. Diese schleichende Umstellung wirkt sich auf mein Gemüt aus, so dass ich mir ca. eine halbe Stunde mehr Schlaf pro Nacht gönne. Nicht viel, aber wirksam. Tagsüber bin ich wachsam, fitter und auch zum späten Nachmittag agil genug für die anstehenden Trainingseinheiten. Obendrein arbeitet der Körper mittlerweile so auf Verbrennung, dass der Kalorienbedarf erneut um einige Prozente gestiegen ist. Das heißt neben dem vielen Trinken ruhig mal etwas mehr wertvolle Fette in Form von Ölen und Mandeln gönnen.

Rosch