Zunächst danke ich den Lesern, die mich schon eine Weile virtuell begleiten und stets zu motivieren wissen. Ohne Euch gäbe es diesen Blog nicht. Ihr seid großartig!
Wie schaffe ich jetzt die Überleitung? Genau. Weniger großartig war der Hexenschuss im Lendenwirbensäulenbereich durch eine stinknormale Alltagsbewegung, so dass eine knapp einwöchige Zwangspause angesagt war. Immerhin hat mir das zwei Ligaaufstiege bei Fifa eingebracht. Ein schwacher Trost. Die Woche darauf konnte ich wieder wohl genesen ins Training einsteigen. Rückblickend eine erfolgreiche Woche mit ein paar Veränderungen und Erkenntnissen zusammengefasst im Wochenrückblick:
1. Eine Woche kein Beintraining und der Körper rächt sich hörbar und spürbar! Aus der DSL-Leitung wird ein ISDN-Anschluss. Das Herzkreislaufsystem arbeitet enorm, der Puls schlägt höher, die mentale Ausdauer und somit Konzentration schwinden schneller, Übelkeit macht sich breit, die Beine fangen an zu zittern und die Ausführung der Übungen fühlt sich insgesamt weniger kraftvoll an. Im Großen und Ganzen fehlt es an Power und Dynamik. Die Leitung ist blockiert, der Download hakt. Noch ein paar Wochen mehr und das 56k-Modem wäre wieder Realität. Was sagt uns das? Trainiert regelmäßig die Stampfer sonst gibt’s obendrein irgendwann Trojaner!!
2. Meine neue Laufstrecke beginnt mit einigen Höhenmetern. Das geht natürlich mächtig auf die Beinbeuger. Der Tag nach der Feuertaufe war die Hölle. Muskelkaterübersähte Hamstrings, die einen im Arbeitsalltag volltrunken aussehen lassen, wobei ich nicht in der Brauerei arbeite. Am zweiten Tag danach stand erneut Beintraining an. Gründliches Erwärmen war die halbe Miete für eine starke Einheit. Bei Muskelkater also nicht gleich resignieren sondern auch mal auf die Zähne beißen und vor allem bewegen!
3. Die Einbeinige Bulgarische Kniebeuge führe ich ab sofort “nur’ noch hochvolumig mit dem eigenen Körpergewicht als Zusatzgewicht aus. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich hierbei keine stetige Progression mehr anstrebe. Wichtig ist mir das momentane Kraft- und Kraftausdauerniveau zu halten, da Bewegungsapparat und die alltäglich benötigte “Beinpower“ auf einem adäquatem Level sind. Die im Fokus stehende Prävention wird dabei durch regelmäßige Mobilitätsübungen unterstützt.
4. Nur zwei bis drei Einheiten mit Zug- und Drückbewegungen für den Oberkörper in ca. 10 Tagen zollen Tribut. Die ersten Sätze sind noch relativ locker. Der Einbruch kommt jedoch schneller als erwartet. Musste mich bereits nach der Hälfte vom angestrebten Volumen durchbeißen. Das unterstreicht mal wieder, dass eine relativ hohe Trainingsfrequenz die beanspruchten Muskelketten mehr adaptieren lässt als zu viel Pause zwischen den Trainingseinheiten. Der Mensch/Körper ist ein Gewöhnungstier!
5. Bei den Basisübungen heißt’s wieder malträtieren mit dem eigenen Körpergewicht. Vor allem viele Wiederholungen Klimmzüge und Stemmen, wobei ich förmlich in die Bewegungsmuster fließe. Alles führt zum Anfang. Es ist intuitiv. Eine Begründung fällt mir schwer. Wahrscheinlich ist es das Gefühl von Körperkontrolle bei gleichzeitiger Befreiung sämtlicher Lasten und der Einklang mit der Bewegung. Wir tragen im Alltag schließlich genug Steine auf unsren Schultern. Daran wird sich demnächst auch nicht viel ändern. Ab und zu sei eine Weste oder Kette erlaubt, insofern primär die Kraftausdauer trainiert wird.
6. Dem Motto „Es gibt kein Wetter. Es gibt nur Leistung.“ alle Ehre gemacht! Feierabend, heimradeln, Käffchen und ab in die Laufsachen. Halt! Unwetter. Monsunartige Regengüsse, Donner und Blitz. Was nun? Ergometer mit dem tröstlichem Gedanken besser als nix. Kaum wollte ich in die Pedalen treten, kam mir mein festes Vorhaben in den Sinn zweimal wöchentlich laufen zu gehen. Laufen heißt nicht Ergometer fahren. Nass werde ich auch beim Duschen und da renne ich schließlich auch nicht weg. Als sich der Himmel wieder akustisch beruhigte und es nur noch regnete, ging’s los. Geil war’s!
7. Kaum sind wieder hochvolumige Klimmzüge und Stemmen mit dem eigenen Körpergewicht im Programm, fühlen sich der obere Rücken und die Brust gleich praller an. Mag sein, dass es Einbildung ist, aber irgendwas muss an dieser Beobachtung dran sein. Ich bin der Überzeugung, dass viele submaximale Sätze mit einem hohen Gesamtvolumen auf Dauer etwas Fleisch wachsen lassen. Stichwort ästhetische Athletik!
8. Meine neuste Finisher-Kombo am Ende einer Zug-Drück-Einheit möchte ich nicht unerwähnt lassen. Liest sich zwar unspektakulär, hat es aber in sich. Zuerst ein etwa schulterweiter freier Handstand mit maximaler Spannung gefolgt von Hängen an den Fat Gripz im Obergriff. Davon fünf Runden bei ca. einer Minute Satzpause. Biestig! Die Unterarme werden zwischen zwei Nagelbretter gespannt.
9. Vorgestern war ich nun denn das dritte Mal auf der neuen Laufpiste unterwegs. Unglaublich, aber wahr. Eine Verbesserung bzgl. Laufstil, Laufgefühl, Laufrhythmus, Lauftempo, Kraftentfaltung, Ausdauerkapaziät und somit Laufeffizienz ist zu verzeichnen. Alles ohne Druck bzw. Ambitionen und vor allem mit Spaß am Laufen! Geist und Körper tauchen ein in eine andere Welt. Die Birne wird frei geblasen und der Körper gleicht einem Uhrwerk.
10. Regelmäßige körperliche Forderung führt zu einem natürlichen Bewegungsdrang. Der Gedanke eine Einheit zu verschieben bzw. ausfallen zu lassen verpufft im Nichts. Jeden Tag etwas mehr an Ertüchtigung als beim Durchschnittsbürger trägt zum Lebensglück bei. Ich bin der festen Überzeugung, dass der menschliche Körper dafür geschaffen wurde. Also raus aus der Komfortzone und rein ins Leben! Wer sich nicht motivieren kann, hat ein Problem. Und zwar in erster Linie mit sich selbst!
11. Wenn der ganze Körper sowohl auf Kraft als auch Ausdauer trainiert wird, verbrennt das mächtig Kalorien. Ich könnte teilweise täglich ein ganzes Schwein verdrücken, so heizt die Verbrennung ein. Dementsprechend wird auch geschaufelt und täglich bis zu 4-5 Liter Flüssigkeit getrunken. Völlig normal. Für mich zumindest. Natürlich wird großen Wert auf nährstoffreiche Produkte gelegt. Dazu ausreichend fester Schlaf und die Regeneration läuft auf Hochtouren.
Rosch
"Nass werde ich auch beim Duschen und da renne ich schließlich auch nicht weg. Als sich der Himmel wieder akustisch beruhigte und es nur noch regnete, ging’s los"
AntwortenLöschen... episch :D
Du lässt dich doch auch von nix abhalten, wenn es hart auf hart kommt! ;)
LöschenScheint recht gut zu laufen dein momentanes Training wie ich aus deinem Log entnehmen kann.
Viel Erfolg weiterhin und vergiss nicht die Laufschuhe aus der Versenkung zu holen!
Hey Rosch! :)
AntwortenLöschenIch bins schon wieder. Zunächst denke ich müssen wir (und ich glaube da kann ich für uns alle sprechen) dir danken. Wieder ein hammergeiler Blog, der auch wieder eine wahnsinnige Motivationsquelle ist. Ich kann dir in allen Punkten nur zustimmen.
Gruß und nochmal danke Chris
PS: Mein Deutschlehrer wär auch glücklich - du schreibst einfach nur geil!! :D
Danke Chris! Das geht runter wie Öl und schmeichelt ungemein.
LöschenAber erwarte nicht, dass die Motivation ungebrochen bleibt. Gerade in den weniger guten Zeiten macht sich wahre und v.a. mentale Stärke bemerkbar!
PS: Meine Deutschlehrer waren komischerweise weniger glücklich mit mir.
Hallo Rosch,
AntwortenLöschendanke für dein tolles Blog und die freiwillige Weitergabe deiner Erfahrungen,sind eh unbezahlbar...
Deine Erfahrungen mit sehr hoher Volumenzahl incl. minimalster Pausenzeiten kann ich voll und ganz bestätigen-haue ungefähr das gleiche Volumen raus,unterbrochen nur von etwas moderateren Sätzen mit Zusatzgewicht und daraus resultierender niedrigeren Wiederholungszahl.(1 Training alle 3-4 Wochen).Mein Körpergewicht klettert seit ca. 2 Jahren immer höher und die Maximalen Wiederholungszahlen für Klimmis,Dips,Liegestützen und Kniebeugen ebenfalls.Verlängere ich die Pausen,stagnieren meine Trainingsleistungen!Hohes Volumen plus Vollgas funktioniert m.E. richtig gut.
Dir noch weiterhin viel Erfolg und Verletzungfreiheit und einen schönen Gruß aus Garmisch!
Danke Streeter!
LöschenFreut mich, dass es so gut voran geht bei dir und du auch so ein Volumenfreund bist.
Auf ewige Verletzungsfreiheit und Gruß zurück nach Garmisch!
Danke zurück Rosch!
AntwortenLöschenIch bin immer gerne auf Deiner Seite und nehme auch immer etwas aus Deinen Artikel mit.Was mir aber besonder gut gefällt,sind Deine Ansagen zur Eigenverantwortung.Da sind wir auf einer Linie ;-)
Beste Grüße,
Sascha
Danke Sascha! Bin natürlich auch auf deinem tollen Blog unterwegs.
LöschenFür unser Handeln sind wir selbst verantwortlich. Nur wollen das einige nicht begreifen und suchen die "Schuld" bei anderen.
Viel Spaß weiterhin beim Training, der bei dir ja nicht zu kurz kommt! ;)