Montag, 5. Mai 2014

Ei(n)mal anders: Straußenei-Omelette

Da der Osterhase bestens weiß, dass ich ein leidenschaftlicher Omelette-Esser bin, fand ich nach erfolgreicher Suche ein Ei. Es war nicht irgendein Ei, sondern ein Straußenei! Die Freude war groß, da ich schon seit langem eines der schönsten und größten Eier der Welt in der Küche verarbeiten wollte. Stolze 1675g brachte das Straußenei von der Straußenfarm Chemnitz auf die Waage. Wenn die Kühlkette des versiegelten Straußeneis nicht unterbrochen wird, lässt sich dies sogar bis zu drei Monate im Kühlschrank aufbewahren. Meines hatte jedoch keine zwei Wochen Verweildauer. Aber keine Sorge! Es wurde kein Riesenomellete, da ich dann doch an die eigene Gesundheit und vor allem das Wohlbefinden gedacht habe.


Um an den Inhalt des Straußeneis zu gelangen, wird mit einer handelsüblichen Bohrmaschine ein ca. 10mm großes Loch in die Unterseite gebohrt, um dann mit einem Strohhalm das Eiklar und Eidotter auszublasen. Zur Erleichterung sollte die Eimasse vorher mit diesem ein wenig zerstochen bzw. verührt werden. Beim Bohren ist etwas Vorsicht geboten, da es sich immerhin um ein Straußenei und keine Wand handelt. Die Robustheit der Schale ist dennoch beachtlich.


Nachdem dem Straußenei der Inhalt geraubt wurde, zeigte die Waage 1326g an, was dem Inhalt von ca. 24 Hühnereiern der Größe M entspricht. Der ausgeblasene Inhalt sollte dann gut gekühlt innerhalb einer Woche aufgebraucht werden, so dass sich die Eimasse idealerweise auf mehrere Mahlzeiten verteilen lässt. Nach zwei Omelletes, etwas Rührei und Eistich war jedoch bereits nach knapp einer Woche nichts mehr übrig. Das leere Straußenei wird natürlich nicht weggeworfen, sondern eignet sich hervorragend als Deko und Andenken.


In der Verarbeitungsweise zu einem Omelette gibt es keine Unterschiede zu Hühnereiern. Was mir jedoch aufgefallen ist, ist die unterschiedliche Konsistenz während des Stockvorgangs. Die Eimasse vom Straußenei wird bei gleicher Zeit ein wenig fluffiger und weicher. Der geschmackliche Unterschied ist ebenso wahrnehmbar und eher schwer zu beschreiben. Als regelmäßiger Omelette-Esser signalisierten mir meine Geschmacksknospen einen cremig-milden Geschmack. Hühnereier schmecken im Vergleich dazu eher rustikal typisch nach Ei. Die Wahrnehmung ist hierbei natürlich sehr subjektiv gehalten. Entscheidend ist eben auch mit welchen Zutaten ein Omelette verarbeitet, gewürzt und garniert wird. Die Summe der Zutaten generiert das Geschmacksergebnis/-erlebnis! Eines meiner Lieblingsrezepte für ein delikates Omelette möchte ich Euch nicht vorenthalten. Einfach und gut gekocht, schmeckt in der Regel am besten!

Zutaten:

- 125g Katenschinken
- 1 große Zwiebel
- 400g Eimasse
- Salz und Pfeffer
- 1 Lauchzwiebel
- 250g Hirtenkäse
- 1-2 Paprika

Zubereitung:

Den Katenschinken mit der klein geschnittenen Zwiebel auf höchster Stufe unter mehrmaligem Umrühren kurz anbraten bis die Zwiebeln noch leicht glasig sind. Danach die mit einem kleinen Schuss Milch kräftig verquirlte Eimasse gleichmässig in die Pfanne hineinschütten und bei geringer bis mittlerer Hitze für 30min stocken lassen, so dass der Stockvorgang schonend verläuft und so die Unterseite nicht anbrennt. Nach den ersten 10min mit Salz und Pfeffer würzen und wahlweise mit Knoblauch, Paprika etc. verfeinern. Während das Omelette nach dem Stocken von der Platte genommen wird und für 5min zieht, werden eine klein geschnittene Lauchzwiebel, Hirtenkäseschreiben und Paprikawürfel hinzugegeben.


Bei einem Kaloriengehalt von ca. 1700kcal(!!) und einem Kostenpunkt von unter 3,50€ wird das Omelette zu einer wahren Nährstoffbombe bei gleichzeitig sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis! Alternativ empfehle ich als Beilage Tomate-Mozzarella oder Cottage Cheese mit Tomaten und Gewürzgurken, um so für mehr Abwechslung zu sorgen. Ein Topping mit anderen Gemüsesorten sowie dünnem geräucherten Schinken ist ebenso sehr schmackhaft!


In diesem Sinne "Bon appétit!" und jede Menge Kreativität für alle (angehenden) Omelette-Freunde!

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