Dienstag, 18. September 2012

Hügelsprinten und Powerfrühstück

Mein Beintraining besteht momentan ausschließlich aus Hügelsprinten. Keine zusätzlichen Beinübungen wie bspw. die Einbeinige Bulgarische Kniebeuge aka Bulgarian Split Squat oder Einbeinige Kniebeuge aka Pistol Squat, um den Stampfern genügend Regeneration zu gönnen und so auf diese Weise anderwertige Trainingsreize zu setzen.

Wer Rosch’s BWE-Trainingsblog auf Facebook folgt, weiß bereits von der Einweihung des “neuen“ Hügels am vergangenen Wochenende und vor allem wie so eine ausgiebige Hügelsprint-Einheit ausschauen kann. Obendrein wird man dort mit exklusiven Neuigkeiten, Fotos und Berichten versorgt. Auch andere Blogger wie Daniel Hahn von TRIAS-Athletik in Biberach und Sebastian Müller von Kettlebell Fitness Athletics in Weimar sind dort unterwegs und sorgen so für zusätzlichen Informationsaustausch.

Heute in der Früh stand “Hügeln“ im Programmheftchen, d.h. kürzere Hügelsprints an einer äußerst steilen Discountereinfahrt. Gut, dass Discounter i.d.R. erst um 7:00 öffnen und so vorher nur der durch die Eingangstür der Bäckerei strömende Duft ablenken könnte. Nach einem Glas Wasser mit Zitronensaft ging’s raus in die kühle Morgenluft. Nach 10min Warmlaufen gab es 3 Serien je 6 Hügelsprints à 10-12sec und anschließend nach 6min Auslaufen drei Sätze Beinheben an der Klimmzugstange.


So eine minimalistisch knackige Einheit trainiert nicht nur Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit, sondern sorgt nach einer wohlverdienten Dusche und einem Powerfrühstück aus Quark, Milch, Banane, Himbeeren und Haferflocken für einen gelungenen Start in den Arbeitsalltag.

Rosch

Donnerstag, 6. September 2012

Training ohne Geräte = Training ohne Gerede

Training kann so einfach und doch so schwer sein! Diese Erfahrung konnte ich in den letzten beiden Einheiten mal wieder machen. Ich fühle mich zwar ein wenig durch den Fleischwolf gedreht, ab dennoch physisch wohl. Das Besondere dabei war, dass ich draußen in freier Natur und komplett ohne Geräte der körperlichen Ertüchtigung gefrönt habe.

Ich bin weiß Gott kein weichgespülter Naturpoet, aber des Windes Hauch, der über mein Antlitz streift, die Sonnenstrahlen, die wie ein sanftes Licht mein Gemüt erhellen, des grünen Zweiges blühenden Knospen so unbekümmert wachsen, … WTF!?! Es ist einfach pornös außerhalb der vier begrenzenden und oft beengenden steinigen Mauern zu schwitzen, zu keuchen, zu röcheln und sich zu quälen. PUNKT.

Obendrein hatte ich keinen Nerv dafür Trainingsplan xyz unnötig zu verkomplizieren, sondern wollte einfach nur tun. Keine Gedanken kreisen lassen welches System nun besser und welche Übung nun effektiver wäre. Leider verbringen viele mehr Zeit mit der Planung als dem eigentlichen Training selbst und grübeln nachher, was sie nächstes Mal besser machen können. Schlimmstenfalls geraten sie während des Trainings in störende Gedankengänge und begrenzen somit ihre Leistungsfähigkeit. Es entstehen Frust, Zweifel, Unzufriedenheit und “neue“, schier revolutionäre Konzepte bis der Kreislauf nach einer Weile wieder von vorn beginnt.

Die erste Einheit bin ich bewaffnet mit einem Handtuch und Wasser an so ein etwas dickeres Stangengestell stolziert, an den man Teppiche ausklopfen kann, falls das überhaupt noch wer macht. Nachdem die Stoppuhr startete, gab es 15 Klimmzüge im Obergriff und anschließend 30 Liegestütze mit Ellenbogen am Körper auf dem 10m weiter entfernten Handtuch. „Das machst du jetzt 10 Runden. Egal wie lange du dafür brauchst. Mach es! Tu es!“ Nach dem vierten Durchgang dachte ich, dass es heute bestimmt noch dunkel wird eh ich hier weg bin. Eine Runde später waren diese kurz aufblitzenden Gedanken Vergangenheit und die Rosch’se Kampfsauvisage auf maximaler Betriebstemperatur. Ich wusste, dass ich es definitiv schaffen werde ohne unnötige Pausen. Während einer Übung gab es maximal. 30sec Pause und nach einem Durchgang eine ganze Minute. Das Gefühl nach der letzten Wiederholung glich einer Wiedergeburt. Malträtiert von Basisübungen feiert nun mein gesamter Oberkörper und vor allem der Schultergürtel mächtig Party!!


Die zweite Einheit widmete ich den Beinen und der Körpermitte. Ich hab’s tatsächlich getan! Muffensausen ohne Ende vor der Angst des Versagens. Aber ich hab’s getan und es war geiler als Frauen auf Zalandopakete! Hügelsprinten. Heimathügel. Nach über 2,5 Jahren. Lang. Zu lang. Steil. Nicht steil genug. Bis zu besagtem Hügel rund 10min warmgelaufen, locker hinauf, locker hinunter und zwei Minuten verschnaufen sowie mental vorbereiten. Insgesamt bin ich 10x für jeweils ca. 30sec in einem Start-Intervall von 2min hinauf gesprintet, so dass nach jedem Sprint ca. 90sec Zeit zum herunter traben und Luft holen blieben. Erstaunlicherweise bin ich dank der regelmäßigen Läufe richtig gut aus den Pötten gekommen und hatte trotz komatöser Zustände jede Menge Spaß. Nach dem letzten Sprint - ich fühlte mich wie Rocky - wiederum zwei Minuten Luft inhaliert und rund 10min zurück ausgelaufen. Als Bonus an einen Ast gesprungen und sechs Sätze hängendes Beinheben bei 90sec Satzpause rausgehauen. Fertig.

Einfach und unabhängig trainieren zu können, spart kostbare Lebenszeit und macht zudem flexibel. Genau das, was die meisten wollen! Und wie man sieht, gibt es immer einen Weg. Man muss ihn nur gehen (wollen)!!!

Rosch