Montag, 30. Januar 2012

Erkenntnisse des täglichen Trainings #2

Hallo Sportsfreunde,

die letzte Woche verlief sehr zäh. Die geplanten Einheiten konnten nicht alle durchgezogen werden, da die Akkus recht leer waren und quasi der Saft gefehlt hat. Immerhin blieb ich im Gegensatz zu meinem Trainingspartner von einer heftigen Erkältung verschont. Gut erholt geht’s diese Woche wieder gemeinsam in die Vollen!

Obwohl’s auch während der Einheiten holprig und leicht lethargisch zuging, konnte ich dennoch ein paar Erkenntnisse mitnehmen.

1. Pistols aka einbeinige Kniebeuge müssen regelmäßig gepflegt werden. Sobald keine Regelmäßigkeit, d.h. ca. aller 3 Tage, vorhanden ist, fühlt sich die Belastung auf den beanspruchten Bewegungsapparat mehr negativ als positiv an. Das eigene Körpergewicht nach intensiven Squats ist dabei völlig ausreichend. Hier ganz genau auf die korrekte Form achten! Qualität vor Quantität.

2. Kettlebell-Swings als Finisher einer Beineinheit lassen sich wunderbar über die RPM-Zahl (reps per minute = Wiederholungen pro Minute) regeln. Eine Progression um +1/1 WDH erhöht die Arbeit und verkürzt die Pause. An guten Tagen getrost das Lasso die Kanonenkugel ein paar Mal mehr schwingen und danach pumpen wie ein Maikäfer.

3. Headstand Pushups mit Erhöhung sind suboptimal. Hier langsam rantasten, um die Handgelenke nicht zu schrotten. Die ein oder andere Wiederholung mit ungünstiger Stellung der Hände sowie unebener Auflage und diese sind schneller beleidigt als das Ordnungsamt. Die Bottom-Up-Variante verschärft die ganze Angelegenheit noch. Hier heißt’s also gezielt die Handgelenke mit ein paar Übungen wie bspw. Pushups auf Fäusten stärken.

4. Statisches Training wird auf Dauer langweilig und sorgt nur marginal für progressiven Übertrag auf dynamisches Training. Blockieren an der Klimmzugstange bei diversen Winkeln schaut zwar toll aus, sollte aber als Assistance-Arbeit nicht überbewertet werden. Hier macht’s wie so oft die Mischung und kluge Dosierung. Die Belastung des ZNS durch statisches Training ist nicht zu unterschätzen. Subjektiv betrachtet, kann diese Art von Training sehr ermüdend wirken.

5. Hinsichtlich effektivstemem Trainingssystem befinde ich mich immer noch auf einem hölzernen Weg. Sind es nun viele submaximale Wiederholungen und somit hochvolumige Einheiten oder Wiederholungen am Maximum und somit Einheiten mit weniger Gesamtvolumen oder oder oder… Wer auch immer diese Fragen in Foren und dergleichen stellt, wird nie die passende Antwort finden. Ergo weiterhin selbst ausprobieren und schlau werden.

6. Aus Spaß letzte Woche ein paar Muscle-Ups aus dem Sitzen an den Ringen versucht. WTF? Verdammt war das einfacher als erwartet. Ohne spezielles Training dafür. Klimmzüge und Dips mit Zusatzgewicht sind meiner Meinung nach nicht notwendig um diesen zu erlernen. Da der False Grip noch recht gut sitzt, ist dieser i.V.m. zügigen Klimmzügen bis zur Brust mit gestreckten Beinen bereits die halbe Miete (gewesen). Am Reck schaut’s da anders aus. Da fehlt mir einfach die Technik, welche an den Ringen weniger schwierig ist. Also erstmal bei den Ringen bleiben…

7. Ebenfalls aus Spaß an der Freude mal wieder den freien Handstand versucht. Der letzte war ca. 15 Monate her. Nach ein paar Versuchen kam das Gefühl dafür wieder zurück. Fast wie Fahrradfahren würde ich behaupten. Verlernt man einfach nicht. Ein paar Sekunden sowie ein paar Schritte vor und zurück sind noch drin. Auffällig war sofort, dass der freie Handstand den gesamten Schultergürtel, Trizeps und Core beansprucht und ein himmelweiter Unterschied zum Handstandhalten an der Wand ist. Meine Empfehlung: Erlernen!
Auch wenn die vorige Woche eher ein Schritt zurück als nach vorn war, hat die Zielstellung weiterhin Bestand. Selbst wenn mir im Jahr 2022 noch 1 WDH bei den Pullups fehlen sollte, wird weiter darauf hintrainiert. Wer anderer Meinung ist, möge dem Hinweis auf obigem Bild folgen...

Rosch

4 Kommentare:

  1. Wie gehts eigentlich deinen Knien mittlerweile?
    Wie verhaelt es sich ausserdem bei Pistols? Die Belastung ist ja schon sehr hoch fuers Kniegelenk bei der Ausfuehrung.

    Lg Damnation

    AntwortenLöschen
  2. Hi damnation,

    freut mich, dass du dich mal wieder meldest!

    Den Knien, v.a. dem operierten linken, geht's mittlerweile einwandfrei. Regelmäßige Belastung ist schmerzfrei möglich. Selbst "ass to grass"-Pistols im zweistelligen WDH-Bereich sind mit diesem möglich.

    Weighted Pistols hingegen sind über längere Zeit suboptimal. Weighted Split Squats für Hypertrophie plus Bodyweight-Pistols jedoch eine für mich perfekte Mischung. Immer vorm Spiegel zur Selbstkontrolle bzgl. Form. Ist der Bewegungsapparat stark genug, gibt's auch bei den Pistols keine Probleme.

    Mobilitätsübungen runden die Sache ab! Rotation, Beugung und Streckung in sämtliche Richtungen.

    Gruß,
    Rosch.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo Rosch, alter Kamerad!

    Zur richtigen Zeit am richtigen Ort ... das beziehe ich auf mich und deinen Blog, dem du eine ordentliche Frischzellenkur verpasst hast.

    Nachdem die zweite Jahreshälfte in 2011 für mich in sportlicher Hinsicht schon sehr zäh verlief, hängte sich da doch direkt eine fast 6-wöchige Trainingspause dran. Die Trainingseinheiten, die ich in den letzten anderthalb Monaten absolviert habe, lassen sich an einer Hand abzählen. Keine Motivation, leichter Frust, Erkältung, große Faulheit ... unzählige dämliche "Gründe" um nicht zum Training zu müssen, während mein Verdrängungsmechanismus auf Hochtouren lief.

    Am Montag dieser Woche konnte ich mich überwinden, schlappe 200 KB-Swings haben ausgereicht, um mich beinahe auf die Knie zu zwingen ... fürchterliches Gefühl, wenn ich an sonstige Leistungen denke ... weltklasse Gefühl, wenn ich an die letzten Wochen denke.

    Für heute ist die Sporttasche bereits gepackt und nach Feierabend folgt die erste ernsthafte Krafteinheit seit einer gefühlten Ewigkeit. Was mich jetzt noch zappelig gemacht hat, ist der fehlende Plan, die Idee davon, wie es nun weitergeht und wo es hingehen soll.

    Doch nun habe ich heute morgen deinen Blog besucht...

    ...und die strahlende neue Optik hat mir im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf frei gepustet, der Nebel ist verzogen und ich habe einen klaren Blick. Der Körper erinnert sich an das, was ihm so gut getan hat und die Krafttanks füllen sich merklich, ich verspüre Motivation und Drang nach Bewegung!

    Rosch, seit Jahren schaffst du es immer wieder, mich durch deinen Enthusiasmus, deinen Forscherdrang, deinen Kampfgeist und deine Beständigkeit zu inspirieren, deshalb wird es für mich einfach mal wieder Zeit DANKE zu sagen!

    Danke, dass du deinen Weg mit uns teilst!


    Back to life
    Spartiat

    P.S.: Nächster Schritt => Mit klarem Kopf ans "Strategiepapier" und den eigenen Weg wieder finden

    AntwortenLöschen
  4. Hi Spartiat,

    das ist ja mal eine Überraschung! Freut mich ungemein mal wieder von dir zu hören bzw. zu lesen. Schön, dass sich das neue frische Layout auf dich überträgt. ;)

    Ich weiß leider zu gut, dass du genau wie ich den ein oder anderen Rückschlag verkraften musstest. Aber hey... wir sind IMMER WIEDER zurückgekommen und dabei wird es auch bleiben!! Schau nicht auf das, was du mal konntest, sondern auf das, was du hier und jetzt tust! Die 200 Swings sind eine tolle Leistung! Obwohl danach nichts mehr schön zu sein scheint, ist es doch ein schönes Gefühl, dass dir in diesem Moment keiner nehmen kann!

    Und genau solche Kameraden wie dich bewegen mich dazu diesen Blog weiter am Leben zu halten. Denn Ihr inspiriert MICH!

    Danke für deine herzlichen Worte und viel Erfolg, Spaß, Herzblut, Willen und Ehrgeiz im alltäglichen Leben sowie Training!

    Gruß,
    Rosch.

    AntwortenLöschen